Vom Pijnackerweg bis zum Walter-Herbst-Weg
Nach der Umgestaltung des Thüringer Parks zu einem schönen Treffpunkt gibt es mit der Neugestaltung des Pijnackerwegs eine weitere Aufwertung des Quartiers im Hessenring. Ursprünglich sollte der Weg, der zwischen der Berliner Straße und der Geschwister-Scholl-Schule ein wichtiger Teil der neuen Wegeverbindung ist, bereits im letzten Jahr neu angelegt werden. Da aber die Preise in der Bauausschreibung 25 % über den geplanten Baukosten lagen, wurde die Maßnahme erneut ausgeschrieben und brachte das gewünschte Ergebnis: die Baukosten bewegen sich nun im ursprünglichen im Budget. Die Gesamtkosten für die Neugestaltung des Pijnackerwegs betragen rund 660.000€. Davon werden etwa 2/3 von der Sozialen Stadt und ca. 25% von den beiden Wohnungsbaugesellschaften übernommen.
Unter fachkundiger Führung durch den ersten Stadtrat Lars Knobloch machte sich nun die FDP-Ferienfraktion ein Bild vom neuen Pijnackerweg und hatte dazu interessierte Steinbacher*innen eingeladen, die sich auch rege beteiligten. Der Pijnackerweg soll an die frühere niederländische Partnergemeinde Pijnacker erinnern, die 1973 erste Partnerstadt der Stadt Steinbach wurde.
Wenn man jetzt durch den neuen Pijnackerweg schlendert, erinnert nichts mehr an den alten holprigen Weg, der mit dem Rollator kaum passierbar war. Der Weg ist nun mit einem hellen Belag versehen und ist mit 3 Metern auch breiter als früher. Dadurch wird es ermöglicht, dass Kranken- bzw. Feuerwehrfahrzeuge im Notfall zu den Häusern gelangen können. Zwischen den Häuserreihen gibt es nun, zusätzlich zu den vier bestehenden, weitere vier Aufstellflächen für die Feuerwehr, die zentral über den Pijnackerweg angefahren werden können. Vorgeschrieben ist dies bei Gebäuden ab vier Geschossen, um im Brandfall die Anleiterbarkeit der Wohnungen mit der Drehleiter zu ermöglichen. Um eine Bodenversiegelung zu vermeiden sind die Feuerwehrflächen aus umweltfreundlichem Schotterrasen ausgeführt und fügen sich damit gut in den Parkcharakter der Siedlung ein.
Nebeneffekt der neuen zentralen Feuerwehrzufahrt ist, dass die bisherigen Feuerwehrzufahrten nicht mehr notwendig sind und diese Flächen wieder als normale Parkplätze zur Verfügung stehen.
Leider mussten für die Feuerwehrzufahrten einige Bäume gefällt werden, aber die beiden Wohnungsbaugesellschaften Volks-Bau- und Sparverein (VBS) und Nassauische Heimstätte (NH) lassen gerade Begrünungskonzepte erstellen, so dass es am Ende am Pijnackerweg mehr Bäume als vorher geben wird.
Mit dem neuen Pijnackerweg wurden kleine Plätze mit Sitzgelegenheiten sowie Spielgelegenheiten für die Kinder am Wegesrand geschaffen. Es werden aber auch neue Kinderspielplätze entstehen, im Bereich der NH noch in diesem Jahr, im Bereich des VBS im nächsten Jahr. Der gesamte Pijnackerweg ist jetzt barrierefrei, auch diejenigen Anschlüsse der Nebenwege der Wohnungsbaugesellschaften, die noch nicht barrierefrei sind, werden im nächsten Jahr umgestaltet, sodass es eine deutliche Verbesserung für Familien mit Kinderwagen und ältere Menschen mit Rollatoren gibt.
Vom Pijnackerweg zweigt ein neuer Querweg ab, der über den Parallelweg der Stettiner Straße bis zur Berliner Straße führt. Dieser Weg wird den Namen des früheren Bürgermeisters Walter Herbst erhalten, der vom 1962 bis 1992 Bürgermeister der Stadt Steinbach war und es u.a. ermöglicht hat, dass die Häuser im Hessenring damals gebaut werden konnten. „Steinbach wäre ohne das herausragende Wirken und die Tatkraft von Walter Herbst nie zur Stadt geworden – eine mehr als verdiente Würdigung dieser großen Steinbacher Persönlichkeit“, so Lars Knobloch. Der Walter-Herbst-Weg wird am 20. September 2020 im Rahmen der großen Stadtrallye offiziell eingeweiht.
FDP-Ortsvorsitzender Lars Knobloch: „Der neue Pijnackerweg ist sehr schön geworden und wertet den Hessenring als Wohnquartier beachtlich auf. Die Entwicklung des Hessenrings ist ein positives Beispiel dafür, wie Investitionen der öffentlichen Hand privatwirtschaftliche Investitionen nach sich ziehen.“
Gemeint sind damit die vom Ersten Stadtrat Lars Knobloch zusammen mit Bauamtsleiter Alexander Müller vor zwei Jahren angestoßenen Projekte des Volks- Bau- und Sparvereins (VBS), die sich ankündigen bzw. sich bereits in der Realisierung befinden. In den nächsten Jahren werden im Bereich des Hessenrings durch Aufstockung oder bauliche Ergänzungen 52 bezahlbare Wohnungen geschaffen. Die Baugenehmigung für die ersten 21 Wohnungen ist bereits erteilt, davon 14 barrierefreie Wohnungen speziell für ältere Bewohner des Quartiers, denen es damit ermöglicht wird, in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben zu können. Im Erdgeschoss des Neubaus zum Thüringer Park hin wird eine Begegnungsstätte für Seniorinnen und Senioren entstehen.
„Ein weiteres Problem des Quartiers Hessenring, die akute Parkplatznot, war uns stets bewusst, und wir konnten erreichen, dass der VBS ein Parkdeck baut“, so der Erste Stadtrat Lars Knobloch. Das Parkdeck mit 90 Stellplätzen befindet sich bereits im Bau. Es werden mit dem Parkdeck und weiteren Stellplätzen, die im Zusammenhang mit den neuen Wohnungen entstehen werden, weit mehr Parkplätze entstehen als der zusätzliche Bedarf für neuen Wohnungen. Insgesamt wird die Parkplatznot deutlich gelindert.