FDP Steinbach bleibt beim Nein zur Bebauung westlich der A5!

19.11.2020

Dr. Stefan Naas MdL: „Dass die Stadt Frankfurt ohne uns zu fragen einen neuen Stadtteil Steinbach-Ost plant, ist ein starkes Stück.“

Auch nachdem die Stadt Frankfurt nun den Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs zur Josefstadt vorgestellt hat, ändert sich an der Haltung der Freien Demokraten nichts. „Diese einheitliche Planung von Josefstadt-West und -Ost zeigt sehr deutlich, dass Mike Josef (SPD) seine Pläne zu einer Trabantenstadt an den Grenzen Steinbachs nicht ansatzweise aufgegeben hat, sondern nun zu anderen Methoden übergeht. Jetzt ist es nur noch „Steinbach-Ost“, das umgesetzt werden soll – wohl hoffend, dass dadurch der gemeinschaftliche Protest der anliegenden Taunuskommunen auseinanderfällt“, so Astrid Gemke, FDP-Fraktionsvorsitzende. „Wir werden diesen Plan bekämpfen und weiterhin stark zusammenstehen, damit unsere Heimat lebenswert bleibt. Die FDP Steinbach wird sich jedenfalls weiterhin zum Wohle unserer Heimatstadt entschieden gegen die Josefststadt an unserer Gemarkungsgrenze zur Wehr setzen.“

Auch der ehemalige Steinbacher Bürgermeister und stellvertretende Fraktionsvorsitzende in der Regionalversammlung Dr. Stefan Naas MdL hat eine klare Meinung zu den nun vorliegenden Plänen: „Dass die Stadt Frankfurt ohne uns zu fragen einen neuen Stadtteil Steinbach-Ost plant, ist ein starkes Stück. Die Steinbacher Selbstverwaltung und Eigenständigkeit müssen erhalten bleiben. Die Josefstadt-U-Bahn für Steinbach ist ein vergiftetes Geschenk und kommt zu einem hohen Preis: Der Siegerentwurf sieht zwölfgeschossige Hochhäuser vor, die ungeschützt dem Lärm der Autobahn ausgesetzt sein werden. Wenn diese Pläne realisiert werden, droht in der Steinbacher Nachbarschaft binnen kurzer Zeit ein neuer sozialer Brennpunkt. Wie wir befürchtet haben, hat die Stadt Frankfurt anscheinend aus den Fehlern der Vergangenheit nichts gelernt und alle Warnungen und Bedenken in den Wind geschlagen. Am Anfang wurden uns fünf bis sechs Geschosse in Aussicht gestellt, jetzt werden es zwölf. So wie die Architektur der 70er Jahre wiederkommt, scheinen jetzt auch die städtebaulichen Fehler der 70er Jahre wiederzukommen: mit hochverdichteten Wohnklötzen an der Autobahn – so etwas sieht nur in Architektenzeichnungen gut aus, in Wirklichkeit entstehen neue soziale Brennpunkte. Trabantenstädte wie die sog. Neuweststadt sind ein Fehler. Für uns ist die Autobahn die natürliche Grenze. Dass die Stadt Frankfurt nach wie vor an der Josefstadt-West festhält, ist ein Affront gegen die Nachbargemeinden im Taunus und gegen die Region, die einen Beschluss gefasst hat, der den westlichen Teil faktisch unmöglich macht.“

Die Steinbacher Freien Demokraten sehen in der Wohnraumschaffung für die Rhein-Main-Region eine gemeinschaftliche Aufgabe, die nicht allein vor den Toren Steinbachs erfolgen darf. Die Landesinitiative „Frankfurter Bogen“, deren Beitritt die Steinbacher Stadtverordnetenversammlung unlängst beschlossen hat, ist der richtige Weg, um gemeinsam in der Region Wohnraum zu schaffen.

Der Spitzenkandidat der FDP Lars Knobloch hat bei jeder Gelegenheit betont, dass aus der konsequenten Ablehnung der Josefstadt auch eine Verantwortung für Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Steinbach entsteht. So wurde in der bürgermeisterlosen Zeit, in der er als Erster Stadtrat die Amtsgeschäfte geführt hat, das Projekt mit dem Volksbau- und Sparverein (VBS) für bezahlbaren Wohnraum im Hessenring auf den Weg gebracht. Vor kurzem wurde zudem vom Stadtparlament ein Antrag der FDP-SPD Koalition für bezahlbaren Wohnraum im Taubenzehnten II beschlossen. Im Gegensatz zum Koalitionspartner SPD, der nur ca. 40 Wohnungen auf dem 5.300 m² großen Grundstück sieht, von denen wie im Antrag gefordert 33 % bezahlbarer Wohnraum sein sollen, hält die FDP weiterhin bis zu 60 Wohnungen für möglich. Für die FDP Steinbach geht es darum, möglichst viel Wohnraum für Menschen wie Krankenschwestern, Erzieherinnen, und Polizisten zu schaffen, die für Sozial-Wohnungen nicht mehr in Frage kommen und im privaten Wohnungsmarkt oft die großen Verlierer sind. „Uns wurde von Städteplanern bestätigt, dass am Taubenzehnten II bei der Grundstücksgröße ohne Probleme bis zu 60 Wohneinheiten in einer hochwertigen und modernen Bauweise entstehen können“, so Lars Knobloch. „Es muss unser Ziel sein, dass in Steinbach auch in Zukunft ausreichend bezahlbarer Wohnraum für normal arbeitende Menschen und Familien zur Verfügung steht.“

Die schwarz umrandeten Flächen zeigen die Umrisse der von Frankfurt
geplanten neuen Bebauung.
An der Autobahn sollen zwölfstöckige Hochhäuser entstehen.
Damit bewahrheiten sich die Steinbacher Befürchtungen.

Quelle Kartenhintergrund: Regionalverband FrankfurtRheinMain