FDP Steinbach – Ausblick in unsere gemeinsame Zukunft: Der Zeitgeist prägt die Menschen – die Menschen gestalten unsere Stadt

09.03.2021

In wenigen Tagen wählt die Steinbacher Bürgerschaft die Zusammensetzung des neuen Stadtparlamentes. 31 Stadtverordnete werden gesucht, die aus bekannten und neuen Gesichtern, Jungen und Älteren, Frauen und Männern bestehen werden. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie werden die Gegenwart Steinbachs politisch begleiten – vor allem aber werden sie die Zukunft Steinbachs gestalten. Wie könnte diese Zukunft aussehen? Die Freien Demokraten wagen einen Ausblick.

Die drei Spitzenkandidaten der Freiem Demokraten Lars Knobloch, Astrid Gemke und Kai Hilbig haben sich zum Abschluss des sehr ungewöhnlichen Wahlkampfes in einem Zukunftsworkshop Gedanken über den Tellerrand hinaus gemacht.

„Die kommunale Steinbacher Zukunft wird sich um die Themen Miteinander Leben, Wohnen, Jugend, Familien, Senioren, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Verkehr herum gestalten. Das ist die Erkenntnis für die kommenden Jahre. Auch das heutige Deutschland wird sich verändern und dabei den Menschen und die Gesellschaft weiter in den Vordergrund stellen. Besonders die Corona-Zeit zeigt, dass wir unsere Gesellschaft verändern werden und müssen. Unser Land hat zu viel „das haben wir immer schon so gemacht“ und noch zu wenig „denken wir neu“. Wir brauchen zu lang um uns auf neue Technologien, neue Verkehrswege, Impfstrategien und alternative Energien umzustellen. Wenn derartige Projekte Jahre und Jahrzehnte brauchen, dann können wir nicht wirklich von einem modernen Hochtechnologieland sprechen“, sagt Kai Hilbig.

„Rückblickend auf die vergangenen zehn Jahre haben wir erkannt, dass es gut und richtig war, in die Infrastruktur der Stadt zu investieren. Man kann eine Stadt nicht abwohnen – man muss sie in Schuss halten, man muss sie renovieren, man muss sie erneuern und modern anpassen. Das haben wir unter Bürgermeister Dr. Stefan Naas konsequent in die Hand genommen und bis heute immer wieder beherzigt und umgesetzt. Steinbach ist heute nicht mehr die Stadt von vor 10 Jahren. Heute ist sie eine moderne Kleinstadt im Vordertaunus, die eine besondere Wohn- und Lebensqualität in allen Bereichen bietet – eine Stadt, die vielleicht sogar ihresgleichen sucht. Steinbach hat in den vergangenen Jahren jede Möglichkeit zu einer langfristigen Entschuldung genutzt und konsequent beibehalten“, sagt Lars Knobloch und Astrid Gemke ergänzt: „Mit der Umsetzung der vielen Projekte des Programms „Soziale Stadt“ haben wir zudem ein neues Gemeinschaftsgefühl auf den Weg gebracht. Das Bewusstsein der Menschen zu einem nachhaltigen Leben wächst – das Bewusstsein zu Steinbach wächst. Um große Ideen umsetzen zu wollen, reicht nicht mehr der schnelle Ruf nach der Stadt: Eigeninitiative in Gestaltung und Erhalt werden zusammen mit dem Wirken der Stadtverwaltung der Erfolgsschlüssel der Zukunft werden. Gemeinsam können wir viel erreichen.“

  • Steinbach hat die Vergangenheit abgearbeitet, umgestaltet und die Zukunft vorbereitet.
  • Unsere Hausaufgaben haben wir gemacht.
  • Wie wird unsere Zukunft in den kommenden Jahren, gegen Ende des Jahrzehnts wohl aussehen?

Jugend

Eine selbstbewusste und zum Hinterfragen erzogene Jugend wird ganz neue Räume einnehmen. Das klassische Jugendhaus aus den 1990er Jahren ist tot – 12-jährige wollen nicht mit 15-jährigen und die wiederum nicht mit 17-jährigen ihre Zeit auf engstem Raum verbringen. Ein Jugendhaus ist für eine kleine Kommune unbezahlbar geworden. Es sind nun verschiedene individuelle Gruppen, die mehr Rückzugsorte in kleinen Einheiten einnehmen werden:

Räume zum gemeinsamen Chillen.

Räume zum gemeinsamen Lernen, weil Zuhause die elektronischen Möglichkeiten oder ganz einfach, weil der Platz dazu fehlt. Eine dortige PC-Drucker-Scanner-Möglichkeit wird zur Normalität werden.

Räume, die die Kreativität anregen und möglich machen. Proberäume für Musiker, DJs oder einfach nur zum Experimentieren.

Der „Streetworker“, also die Betreuung vor Ort, wird ein fester Ansprechpartner für die Jugendlichen sein. Eigeninitiativen der Eltern, der Sozialen Stadt oder deren Weiterführung werden überall in der Stadt passende Räumlichkeiten nutzbar gemacht haben. Teils in städtischen Liegenschaften – teils in Privatbereichen. Und die Jugendlichen haben verstanden: Diese Rückzugsorte funktionieren nur im Miteinander. Werden diese pfleglich behandelt werden und umsichtig genutzt, dann bleiben sie auch erhalten. Leistung muss sich lohnen und muss folglich auch belohnt werden. Und wenn es nicht funktioniert? Dann werden diese Einheiten wieder geschlossen werden müssen.

Aktivitätsplätze, die wir zudem überall mit einem freien Internetzugang versehen haben, werden ein Teil dieser neuen Treffpunkte sein. SoccerField, HalfPipe, DirtBike-Strecke, Radverkehrsübungsplatz werden ein attraktives Angebot darstellen.

Familien

Familien werden weiterhin häufig in Kombination als Doppelverdiener und einer Ganztagsbetreuung funktionieren. Die Großeltern werden sich, wenn vorhanden, einbringen – sie werden aber auch ihren eigenen Lebensabschnitt intensiver leben.

In der Kinderbetreuung stehen wir weiterhin vor sehr großen Herausforderungen. Solange kein Umdenken in Deutschland, Berlin oder Wiesbaden stattfindet und die Kinderbetreuung nicht wie die Finanzierung der Schulen gehandhabt wird, bleibt es für Kommunen sehr schwer, eine zeitgemäße, qualitativ hochwertige Kinderbetreuung zu schaffen. Dennoch wird Kinderbetreuung nun durchaus naturnaher gesehen. Ein zusätzlicher Waldkindergarten am Waldteich im Stadtwald wird das Angebot ergänzend abrunden.

Unsere Spielplätze werden immer attraktiver. Besonders die neuen Spielplätze mit den neuen Sonnenschutzmaßnahmen erfreuen sich großer Beliebtheit. Der betreute Abenteuerspielplatz bringt zusätzlich und zeitlich begrenzte Angebote. Die Ferienspieltage mit durchgehender Öffnung des Abenteuerspielplatzes werden begeistert angenommen. Unsere Kinder erleben ihre frühe Jugend wieder im Kreis von Spielkameraden aus der Nachbarschaft.

Senioren

Ältere Senioren wohnen weiterhin im gesamten Stadtgebiet. Sie verbleiben in ihren bekannten Quartieren, die Stück für Stück auf das weitere Wohnen im Alter und damit seniorengerechter ausgestaltet werden. Wir denken unsere Stadt in Rollatoren und Plätzen zum Verweilen und Treffpunkten. Junge Senioren hingegen nutzen ihre neue Freiheit und nutzen die vielfältigen kulturellen Angebote und Kurse. Treffpunkte in der Natur sind ihnen sehr wichtig. Tischbänke für bis zu sechs Personen sind im Steinbacher Grünbereich ihr Lieblingsplatz.

Die innerstädtische Mobilität ist das Plus für Steinbach. Der kleine Elektrocaddy-Bus hat sich bewährt und ist ein Stück Steinbach geworden. „Fußläufig erreichbar“ heißt nun endlich auch für diejenigen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, dass sie von A nach B innerhalb der Stadt kommen können. Der anfangs skeptisch beäugte Modellversuch hat sich bewährt. Das Anmelden einer Fahrt per Anruf oder online-App funktioniert wie selbstverständlich. Der Unkostenbeitrag für die Nutzer ist nachvollziehbar und akzeptiert, weil die Gegenleistung stimmt. Hier hat die Stadt zusammen mit einem umsetzenden Bürgerverein ein modernes Konzept auf den Weg gebracht.

Wohnen

Durch intelligente und maßvolle Verdichtung wird weiterer neuer Wohnraum in allen Kategorien geschaffen werden. Nicht genug – aber jede Wohnung bringt eine Entlastung. Steinbach ist weiterhin die „Stadt im Grünen“, weil in 2021 die richtigen Weichen zur Ablehnung eines großen Frankfurter Wunschtraums gestellt wurden. Durch die Umbesinnung, alle Wohnraumprobleme ausgerechnet vor der Steinbacher Haustür lösen zu wollen, hin zu einer gleichmäßigen Verteilung dieser neuen Wohnquartiere im gesamten Frankfurter Außenrandgebiet, konnte das Zubetonieren westlich der Autobahn A5 verhindert werden.

Vereine

Die Vereine haben in der zurückliegenden Corona-Zeit sehr gelitten. Der demografische Wandel wurde zudem zwischenzeitlich das neue Problem. Vereine brauchen Mitglieder – die Gesellschaft braucht die Vereine. Was die Gesellschaft zunächst nicht erkannt hatte, hat sich gewandelt. Vereine sind das fehlende Puzzleteil zur Ganztagsbetreuung unserer Jüngsten geworden. Das war gleichzeitig die beste Werbung für die Vereine, deren Mitgliederzahlen stabil bleiben – deren Zusammenhalt sich allerdings wieder ganz neu entwickelt hat. Nur so konnte in Eigeninitiative das Bauprojekt Umkleiden Waldstadion mit der Stadt gemeinsam umgesetzt.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Ein Klimaschutzmanager wird das von ihm erstellte Klimaschutzkonzept umgesetzt haben. Solar wird die Stadt immer mehr von teurem Industriestrom entlasten. Wir denken mittlerweile ganz normal darüber nach, ob eine Anschaffung A in dieser Form kostengünstig richtig sei oder ob die Anschaffung B die bessere sei, die zwar teurer aber deutlich länger und umfangreicher genutzt werden kann. Die Menschen werden dieses Denken weiterhin in ihrem Alltag tragen und die Stadt wird das genauso tun. Wir werden auf Bäume, Blumen und Grün setzen – wir werden weiterhin die gemeinsame Pflege von derartigen Anpflanzungen in die Hände der Anwohner oder Initiativen geben. Wärmedämmung ist nach wie vor das große Thema bei der Renovierung von privaten Altbauten. Die E-Mobilität für den Zweitwagen mit privaten Stell- und Lademöglichkeiten hat die ambitionierten Vorgaben der Fahrzeughersteller zum möglichen Verzicht auf die Produktion von „Verbrennern“ zumindest in Steinbach unterstützt. Intelligente LED-Straßenbeleuchtungen fallen uns schon gar nicht mehr auf.

Verkehr

Das Radfahren hat stark zugenommen. Es gibt neue Wegeverbindungen, die besonders überregional ein ganz anderes Fahrradfahren ermöglichen. In der Stadt werden die Fahrräder zu gleichberechtigten Verkehrsteilnehmern. Die alte Floskel, dass Radwege „nur da gebaut oder markiert werden, wo Platz ist“ wird durch das neue Denken „Radwege werden da geschaffen, wo sie dringend gebraucht werden“ ersetzt. Die vielen eindeutig markierten Radwege sind zu einem Markenzeichen der Sicherheit geworden. Man spricht von der „Fahrrad-Modell-Stadt“ im Vordertaunus.

Die Parkplatzsituation wird sich durch weitere kleine parkraumschaffende Projekte entspannen. Die großen Lösungen mit eigenen genutzten Mietparkplätzen in allen Stadtbereichen wird allerdings noch nicht den Weg in die Herzen der Steinbacher gefunden haben.

Die Kronberger Straße wird nach der Umgestaltung den Mut für weitere Projekte geben.

Leben

Steinbach erfindet seine Kultur neu. Die kleine Kulturbühne in der Alten Schmiede in der Kirchgasse erfreut sich großer Beliebtheit. In Weiterführung der bekannten Wandellesungen wird dort Literatur präsentiert. Steinbacher Musik ist zu einem festen Bestandteil dieser Kleinbühne geworden. Das einmal im Quartal stattfindende Steinbacher Kinowochenende ist ein voller Erfolg und die bekannte Theaterserie im Bürgerhaus zeigt weiterhin die besten Stücke in herausragenden Besetzungen. Grillplätze sind sehr beliebt geworden. Das Freizeitverhalten lebt von Aktivitäten unter freiem Himmel. Der vernetzte und ver-APPte Mensch hat sich seine Menschlichkeit bewahrt: Er spricht wieder viel miteinander – er verbringt viel Zeit in Steinbach. Das Leben findet wieder vor der eigenen Haustür und in Gruppen statt.

Astrid Gemke: „Die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, sich auf die wesentlichen Dinge im Leben zu konzentrieren und auch einmal über den Tellerrand zu schauen. Wir haben gelernt, dass wir uns gegebenenfalls auch kurzfristig auf neue Situationen einstellen können. Gerade in dieser schweren Zeit ist es wichtig, nicht aufzuhören kreativ zu sein und zu gestalten. Die Gedanken, die wir uns gemacht haben, sollten frei und zukunftsorientiert sein. Sie zeigen ein Steinbach, das sich auch weiterhin so positiv entwickeln wird, wie es in dem letzten Jahrzehnt erfolgt ist.“

Kai Hilbig: „Wir können uns heute vieles in der Zukunft noch nicht vorstellen – das ist keine neue Situation. Wenn wir aber zurückschauen, dann liegen viele heute normale Veränderungen noch gar nicht so lang zurück. Der PC und das Mobiltelefon zogen erst mit den 1990er Jahren in unser Leben ein. Das iPhone (2007) und WhatsApp (ab 2014) erst vor wenigen Jahren. Heute sind wir in der Lage zu „zoomen“. Wir sollten Mut zu neuen Wegen haben. Wir sollten aber auch den Mut zu unseren liebgewonnenen Traditionen zeigen – das passt weiterhin sehr gut zusammen. Der neue Stadtentwicklungsplan wird uns dabei ein guter Kompass sein, der die Richtung zeigt. Den Weg dahin können wir selbst bestimmen.“

Lars Knobloch fasst zusammen: „Deutschland zeigt in 2021 leider der ganzen Welt, dass jedes Land im Umgang mit der Pandemie schneller und mutiger handelt. Wir haben Ideen, aber die Umsetzungen sind zu kompliziert und dauern zu lange. Berlin ist abgearbeitet – Berlin ist nicht modern.

In Steinbach denken wir ganz anders. Wir haben Mut zur Gestaltung, Mut zur Aktion. Seit den 2010er Jahren haben wir die Voraussetzungen selbst geschaffen, um überhaupt wieder über unsere eigene Zukunft nachdenken zu können. Andere haben noch nicht einmal angefangen die Vergangenheit zu beenden – wir gestalten schon unsere gemeinsame Zukunft in einer der schönsten Lebens- und Arbeitsregion Deutschlands.“

FDP Steinbach – Ausblick in unsere gemeinsame Zukunft: Der Zeitgeist prägt die Menschen – die Menschen gestalten unsere Stadt