Dr. Stefan Naas: „Mike Josef will bei der Josefstadt offenbar mit dem Kopf durch die Wand“

13.08.2020

Mike Josef arbeitet weiterhin an der Josefstadt-West / Naas fragt: „Warum werden Steuergelder für Planungen verschwendet, die von der übergeordneten Ebene bereits verworfen worden sind?“

Im Zusammenhang mit einer von der Frankfurter Neuen Presse veranstalteten Podiumsdiskussion zur Josefstadt am 11. August 2020 (Frankfurter Neue Presse vom 13. August 2020) kommentiert der ehemalige Steinbacher Bürgermeister und jetzige Landtagsabgeordnete Dr. Stefan Naas für die Steinbacher FDP das Festhalten am westlichen Teil der Josefstadt wie folgt: „Mike Josef will bei der Josefstadt offenbar mit dem Kopf durch die Wand: Für die Steinbacher FDP ist die Autobahn die natürliche Grenze, östlich davon sollte Frankfurt bauen dürfen. Das Festhalten am westlichen Teil ist aber ein Affront gegen die Nachbargemeinden im Taunus und gegen die Region, die einen Beschluss gefasst hat, der den westlichen Teil faktisch unmöglich macht. Wir brauchen hier im Ballungsraum Freiflächen und Naherholungsgebiete und keinen geschlossenen Siedlungsbrei. Außerdem darf es keine weiteren Trabantenstädte geben, die über kurz oder lang zu sozialen Brennpunkten werden.“

Laut Pressebericht bereitet der Frankfurter Planungsdezernent Mike Josef weiterhin die Bebauung des westlichen und östlichen Gebiets der Josefstadt vor (FNP vom 7. August 2020), obwohl die Regionalversammlung Südhessen (RVS) in ihrem Beschluss zum Aktualisierten Plankonzept (APK) vom 13. Dezember 2019 Eingriffen in regionale Grünzüge und Kaltluftentstehungsgebiete grundsätzlich eine Absage erteilt und damit indirekt eine Bebauung westlich der Autobahn A5 ausgeschlossen und zugleich auch die Möglichkeiten für eine Bebauung östlich der Autobahn A5 deutlich eingeschränkt hat.

Da Mike Josef danach weiterhin unbeirrt an der Planung beider Teilgebiete festgehalten hatte, hat Dr. Stefan Naas die Regierungspräsidentin veranlasst, dem Frankfurter Planungsdezernenten Mike Josef den Beschluss der Regionalversammlung offiziell schriftlich zuzustellen.

Die FDP in der Region sieht den Wohnraumbedarf und die Belange von Stadtklima, Naherholung und Natur und wollte es mit ihrem Kompromissvorschlag der Stadt Frankfurt ermöglichen, eine Josefstadt-Ost mit drei Quartieren mit insgesamt mehr als 100 Hektar zu entwickeln, wohingegen die Josefstadt-West nicht in den Regionalplan 2020 aufgenommen werden sollte.

Lars Knobloch, Ortsvorsitzender der FDP Steinbach: „Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist für unsere Region eine so große Herausforderung, dass wir sie nur gemeinsam bewältigen können. Jede Stadt muss dabei ihren Beitrag leisten, dazu sind wir in Steinbach bereit. Es kann aber nicht sein, dass die Stadt Frankfurt versucht, in einem Alleingang ihre Pläne mit Gewalt und gegen einen Beschluss der Regionalversammlung Südhessen durchzusetzen.“

Lars Knobloch, Astrid Gemke und Stefan Naas vor dem Gebiet, in dem Frankfurt die Josefstadt plant