Zugang zum Gymnasium Oberursel: Mehr Mitentscheidung ermöglichen!
In einer kleinen Anfrage an den Hessischen Landtag hat der Steinbacher Landtagsabgeordnete Dr. Stefan Naas (FDP) nach der Berücksichtigung des Elternwunsches bei der Vergabe von Schulplätzen an Steinbacher Familien gefragt.
Dabei ging es dem ehemaligen Steinbacher Bürgermeister im Besonderen um die Entscheidung des Schulamts vom 13. Mai 2020. So soll für alle Schülerinnen und Schüler, die keinen Platz am Gymnasium Oberursel erhalten, diesen aber als Erstwunsch angegeben haben, ein Platz an der Erich-Kästner-Schule in Oberursel, welches kein reines Gymnasium ist, vorgehalten werden.
Diese Regelung wurde den Eltern in den Absageschreiben des Gymnasiums Oberursel mitgeteilt. Erst im Anschluss an diese Information wurde zudem darauf hingewiesen, dass die Eltern auch eine andere Schule hätten wählen können. Ein möglicher Zweitwunsch den betroffenen Familien wird so nicht gehört. „Diese Entscheidung trifft uns Steinbacher ganz besonders. Die meisten Eltern geben für den Gymnasial-Wunsch der Kinder das Gymnasium Oberursel an. Die danach nächstgelegenen Schulen sind im Main-Taunus-Kreis die Heinrich-von-Kleist-Schule in Eschborn, im Hochtaunuskreis die AKS in Kronberg und die IGS in Stierstadt“, so Naas.
Deswegen fragte er das Kultusministerium, ob diese Entscheidung in Wiesbaden bekannt sei und ob noch mehr Fälle bekannt seien, in denen der Wunsch der Schülerinnen und Schüler nicht beachtet werden würde.
„Das Ministerium kennt noch mehr Fälle solcher Missplanung, aber ändern will man hieran nichts“, stellt Naas fest. Dabei ginge es nämlich auch um die gute Erreichbarkeit von Bildung. „Es muss hierbei vieles verbessert werden“, so Naas, „Die Informationspolitik an die Eltern, die von dieser Auswahlmöglichkeit nicht wussten und aber auch die Berücksichtigung der Schulwahlen der Steinbacher Familien. Uns ist wichtig, dass die Wahlmöglichkeit erhalten und die Wünsche der Familien auch beachtet werden.“
Aus diesem Grund möchte sich Stefan Naas nun auch in Wiesbaden weiter für die Eltern und Familien in Steinbach einsetzen. So soll der Erstwunsch auch zukünftig stärker beachtet werden. „Ja, Steinbach hat keine eigene weiterführende Schule. Das heißt aber nicht, dass die Lenkungskonferenz über die Schulauswahl der Kinder frei verfügen kann. Hier werden Freundeskreise gebrochen und den Eltern übermäßig lange Strecken zur Schule aufgehalst. Das muss sich ändern“, so Naas abschließend.