Wortbeitrag zum Thema: Kostenbeitragssatzung Tageseinrichtungen für Kinder von Simone Horn

06.09.2018

STVV-32-2018-XVIII.pdf

15. Oktober 2018

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren vom Magistrat, sehr geehrte Kollegen, liebe Bürger,

es geht heute um ein sehr wichtiges Thema, das viele Steinbacher Familien betrifft: die geplante Gebührenerhöhung für die U3-Betreuung, also die Krippenplätze.

In den letzten Tagen gab es dazu nochmal sehr viel Austausch und Aktivitäten seitens der Eltern.

In meiner Funktion als bisherige Elternbeiratsvorsitzende der städtischen Kita am Weiher habe ich am 26.06.2018 an der Sitzung der Elternbeiräte zusammen mit der Stadt (mit Herrn Dr. Naas und Herrn Bonk) zu diesem Thema teilgenommen. Wir haben die dort erhaltenen Informationen direkt an die Eltern weitergegeben und es gab anschließend einen regen Austausch, in den Gruppen als auch im persönlichen Gespräch. Zudem gab es ein offizielles Schreiben der Stadt an alle Eltern.

Natürlich wird eine Gebührenerhöhung im ersten Moment nie positiv aufgenommen, das ist vollkommen nachzuvollziehen. Auch ich als Mutter wäre zunächst nicht für höhere Kita-Gebühren. Meine beiden Töchter (6 und 10 Jahre) waren beide in einer U3-Betreuung, die große Tochter in der damaligen Elterninitiative Waldwichtel, in der wir übrigens einen höheren Betrag als bisher bezahlt haben, die jüngere Tochter mit 1-2 Jahren in der Krippe der evangelischen Kita Regenbogen und ab 2 Jahren in der städtischen Kita am Weiher. Ohne diese gute Betreuung und liebevolle Förderung hätte ich nicht Teilzeit arbeiten können, da wir hier vor Ort zudem auch keine Großeltern haben.

Zurück zur Kommunikation mit den Eltern: Durch den Hintergrund in meiner sozusagen Doppelfunktion als Stadtverordnete und als Elternbeiratsvorsitzende sowie Mutter sehe ich beide Seiten: die finanzielle Seite der Stadt und den Haushalt, als auch die finanzielle Seite der Eltern. Viele Eltern hatten im Austausch dann auch Verständnis gezeigt und konnten die Hintergründe für diese Gebührenerhöhung nachvollziehen. Bei einem Geschwisterkind halbieren sich zudem die Kosten auf 250,- €. Bei einem U3-Platz bis 14:30 Uhr zahlen Eltern 375,- €. Bei einem Ganztagsplatz ist eine Betreuung von 7-17 Uhr möglich, das entspricht 10 Stunden, die sicherlich die wenigsten Eltern komplett nutzen. Umgerechnet auf die Stunde entspricht das einer Betreuungsstunde von 2,50 €.

Die Entzerrung der geplanten Erhöhung auf 4 Etappen bis 2021 finde ich eine gute Lösung und eine besser Planbarkeit.

Es gibt außerdem auch immer die Möglichkeit einer entsprechenden finanziellen Unterstützung durch den Kreis für bestimmte Familien.

Natürlich kann ich gut nachvollziehen, dass Eltern sich zusammenschließen und auch mit Unterschriften gegen eine Erhöhung mobil machen.

Gewünscht hätte ich mir ein früheres Gespräch, nicht 3 Tage vor der Stadtverordnetenversammlung. Seit der ersten Sitzung am 26.06.2018 ist eine lange Zeit vergangen und es gab viele Möglichkeiten zum Austausch. Auch zum Sozialausschuss am 26.09.2018 ist nur ein kleiner Teil der Eltern erschienen. Ganz klar ist es auch der Zeitfrage geschuldet. In den sozialen Netzwerken und Gruppen gab es ebenfalls viel Austausch.

Es wurde m.E. immer offen kommuniziert, wie die nächsten Schritte und Termine sind.

Ich möchte weiter nochmal darum bitten, die verschiedenen Blickwinkel einzunehmen: Wie kann die Stadt das finanzieren, wie können sich Eltern beteiligen, was können wir für eine gute Förderung und Betreuung unserer Kinder bezahlen und was ist uns diese wert.

Vielen Dank.