Steinbachaue soll durch Gesamtkonzept attraktiver werden: FDP, SPD und Grüne beschließen Entwicklungskonzept
Während der letzten Sitzung des Steinbacher Stadtparlaments wurde der gemeinsame Antrag von FDP, SPD und Bündnis 90/Die Grünen zur Weiterentwicklung der Steinbachaue beschlossen. Dabei wurde konkretisiert, wie die bereits in den Haushalt eingestellten EUR 50.000,- zur Erstellung eines Gesamtkonzepts zu verwenden sind. Es soll durch den Magistrat der Stadt ein professionelles Planungsbüro beauftragt werden, das ein konkretes Konzept zu Renaturierungs- und Attraktivierungsmaßnahmen erarbeiten soll, das in aufeinander abgestimmten Maßnahmen über die nächsten Jahre sukzessive umgesetzt werden kann. Besonderes Augenmerk soll auch auf die Akquisition von Fördergeldern gelegt werden, um den städtischen Haushalt zu schonen. Die Vorarbeiten der Universität Geisenheim sind bei alldem zu berücksichtigen.
Einen durch die CDU eingebrachten Antrag mussten die drei Parteien ablehnen, da dieser die Mittel für das Planungsbüro streichen wollte und somit eine Planung ohne Konzept im Raum gestanden hätte. Auch die Idee, die somit eingesparten Planungskosten zusätzlich in den Bau eines Spielplatzes auf dem Teufelsberg lenken zu wollen, ergab für die drei Parteien keinen Sinn: Für einen Abenteuerspielplatz haben die Parteien in der Vergangenheit schon Gelder in den Haushalt eingestellt, die zu dem Zeitpunkt abgerufen werden können, zu dem eine konkrete Planung besteht.
„FDP, Grüne und SPD sind schon lange dafür, einen tollen Spielplatz für die Steinbacher Kinder auf dem Teufelsberg zu errichten, genauso wie eine sinnvolle Umgestaltung der Geflügelzuchtanlage oder aber die Errichtung eines Wasserspielplatzes, den die CDU nun in einer Anfrage an den Bürgermeister als ihre Idee verkaufte. Jedoch hatten wir dieses Element – neben zahlreichen anderen zur Weiterentwicklung der Steinbachaue – längst in unserem Konzept vorgesehen. Das weiß auch die CDU. Immer Teile dessen zu fordern, was wir ohnehin im Gesamtkonzept vorgesehen haben, ist nicht hilfreich. Die CDU hätte sich besser letztes Jahr den übrigen demokratischen Parteien in Steinbach angeschlossen, um mit uns gemeinsam an einem Gesamtkonzept zu arbeiten. Ständig öffentlich auf eine Spaltung der Initiative von FDP, Grünen und SPD zu setzen, zeigt, wie wenig man scheinbar von konstruktivem Handeln für die Stadt hält“, so der SPD-Fraktions- und Parteivorsitzende Moritz Kletzka
„Die gewissenhafte und vorsichtige Weiterentwicklung der Steinbachaue wird, wenn man es genau nimmt, ja schon seit vielen Jahren immer wieder mal angedacht, diskutiert und von keiner Partei wirklich in Frage gestellt. Der Unterschied heute ist, dass wir erstmals ein Gesamtkonzept erarbeiten wollen, um viele sinnvolle Einzelmaßnahmen dann besser aufeinander abstimmen zu können. Das spart am Ende eher Geld und wir können von Anfang an alle Bevölkerungsgruppen und deren Bedürfnisse mitdenken, statt nach einigen, nicht optimal aufeinander abgestimmten Einzelmaßnahmen irgendwann vielleicht festzustellen, dass wir an Bürgerwünschen vorbeigeplant haben“, so der Fraktionsvorsitzende der FDP, Kai Hilbig, der zusammenfassend sagt: wenn man sich auf den Weg macht und irgendwo ankommen möchte, dann ist es besser, wenn man sein Ziel kennt.
Alle drei Parteien betonen, dass Steinbach als hochverdichtete Stadt mit ihren zahlreichen Wohnhochhäusern insbesondere den Menschen, die über keinen eigenen Garten verfügen, attraktive Grün- und Freizeitflächen bieten muss.
„Unsere Initiative steht einer Beteiligung der CDU auch heute noch jederzeit offen gegenüber. Denn wir wollen ja nicht nur ganzheitliche Maßnahmen zur Erhöhung des Freizeitwertes sowie des Klima- und Umweltschutzes, sondern in diesem Rahmen auch eine sinnvolle Bürgerbeteiligung. Deshalb hat es keinen Sinn gemacht, jetzt überstürzt Einzelmaßnahmen zu beschließen und absichtlich auf ein Gesamtkonzept mit Bürgerbeteiligung zu verzichten. Das kann man den Steinbacherinnen und Steinbachern, insbesondere denen, die im letzten Jahr im Bürgerhaus bei der Präsentation der vielen wunderbaren Arbeiten der Uni Geisenheim dabei waren und gesehen haben, wie wichtig umfassendes Nachdenken und Planung sind, auch nicht mehr vernünftig vermitteln“, so Sabine Schwarz-Odewald, Fraktionssprecherin der Grünen im Steinbacher Stadtparlament.
Christian Trenk & Sabine Schwarz-Odewald (Bündnis 90/Die Grünen), Heiko Hildebrandt & Kai Hilbig (FDP), Jürgen Galinski & Moritz Kletzka (SPD)