Wortbeitrag zum Thema Vereinsabgaben von Astrid Gemke am 7. 4. 2014
Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin, sehr geehrte Damen und Herren,
Vereine leisten so viel Arbeit! Ohne ein engagiertes Ehrenamt gibt es kein Stadtleben.Wir Bürger profitieren davon. Als Beispiel kann man den Weihnachtsmarkt nehmen. Sollte es keine Vereine mehr geben, gibt es auch unseren wunderschönen Weihnachtsmarkt nicht mehr. Stadtfest, Aufführungen, Spiele usw. könnten nicht mehr erfolgen. Die Liste wäre endlos fortführbar.
Wir von der FDP haben die Vereine eingeladen, um deren Sichtweise kennen und auch verstehen zu lernen. Es war sehr informativ und wir haben die Nöte und Ängste der Vereine verstanden. Sie sind schon an ihrer Schmerzgrenze angekommen. Frau Schwab von der TUS sagte, dass sie nicht wissen würde, wie sie diese Gebühren aufbringen können. Der Mitgliedsbeitrag ist letztes Jahr erst erhöht worden und es wäre für das folgende Jahr kaum mehr möglich eine weitere Erhöhung vorzunehmen. Dennoch haben sie Verständnis und den Willen für einen monetären Beitrag aufgebracht. Gerne würden wir sie verschonen, aber auch wir müssen unseingestehen, dass die Vereine für die Nutzungen der städtischen Anlagen bezahlen sollten. Wie heißt es so schön: Gleiches Recht für alle!
Dennoch bleibt die Frage offen, wie weit wir gehen sollen? Wir wollten zwar Kinder und Jugendliche von Gebühren freistellen,aber mit dem hier vorliegenden Kompromiss von einem Euro, haben wir leider nicht unser Ziel erreichen können, sind aber doch zufrieden, da es unserem Vorhaben sehr nahe gekommen ist. Mit dieser Regelung können wir, wenn auch mit Bauchschmerzen, leben,da die Belastung für die Vereine lediglich einen Symbolcharakter hat.
Der Handballverein der TUS Steinbach hat eine Kooperation mit Kronberg/Glashütten/Königstein. Unser jüngster Sohn spielt dort Handball. Training findet 1mal die Woche in Steinbach und 1mal in einem Kooperationsort statt. Der Jahresbeitrag beim TC Glashütten beispielweise ist niedriger, als der in Steinbach. Die Hallen in Königstein und in Kronberg stehen den Kindern kostenlos zur Verfügung. Da ist es doch wirklich einfach sich vorzustellen, wie es zukünftig um die Handballmannschaft der Kinder in Steinbach bestellt ist. Sie können sicher sein, dass dies kein Einzelfall ist bei den Mitgliedern, die alleine aus 392 Kindern und Jugendlichen besteht!
Wir haben in einer unserer letzten Stadtverordnetenversammlungen beschlossen, das Jugendhaus zu schließen, welches sicher keine leichte Entscheidung war. Ein wichtiges Argument in diesem Zusammenhang war, dass es doch noch die Steinbacher Vereine gibt, die können das fehlende Angebot durch ihre Kinder- und Jugendarbeit auffangen.
Jedes Jahr gibt es die Sportlerehrung, die den Kindern, wie auch den Erwachsenen sehr wichtig ist. Wer wird denn künftig in Steinbach geehrt?
Auch ein Argument, dass in den Nachbargemeinden die Beträge höher sind, kann man nicht gelten lassen. Welcher Verein in Steinbach schreibt denn schwarze Zahlen, so dass sie aus Ihrem Erwirtschafteten die Gebühren zahlen könnten. Das schafft in Steinbach keiner!
Dass ein Verein sich durch Kaffee- und Kuchenverkauf retten kann, da denke ich, sind wir uns alle einig, das kann nicht funktionieren.
Werner Dreja unser Fraktionsvorsitzender hat es einmal schön gesagt: Wir sollten Kinder-und Jugendarbeit fördern und unterstützen und nicht unmöglich machen. Die Vereine leisten einen besonderen Beitrag in der Erziehung unserer Kinder.
Wie ich es zu Beginn meiner Rede schon einmal gesagt habe, ohne Vereinsleben ist eine Stadt keine Stadt! Wir werden dem Antrag, wenn auch ein wenig wehmütig, zustimmen.
Vielen Dank!