Wortbeitrag zum Thema Verbesserung der Schließzeiten der Kindertagesstätteneinrichtungen und Betreuungszentrum von Astrid Gemke am 24. 4. 2017

24.04.2017

DS_18-078.pdf

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,
sehr geehrte Kollegen,
liebe Steinbacher Bürger!

Die Fraktionen der FDP und SPD in der Stadtverordnetenversammlung Steinbach stellen folgenden Antrag:

Der Magistrat wird beauftragt, gemeinsam mit den Leiterinnen der städtischen Kindertagesstätten sowie den Leitungen der beiden konfessionellen Einrichtungen in Steinbach sowie dem Betreuungszentrum an der Geschwister-Scholl-Schule Gespräche über eine Verbesserung der Schließzeiten der Einrichtungen, allen voran in den Sommermonaten, zu führen. Ziel der Gespräche soll eine Abstimmung der Einrichtungen untereinander sein, die eine eventuelle ›Notbetreuung‹ von Kindern in anderen Einrichtungen ermöglicht und gerade alleinerziehenden Eltern bei der Anzahl der erforderlichen Urlaubstage zur Betreuung der eigenen Kinder entgegenkommt.

In der heutigen Zeit sind in vielen Familien beide Elternteile berufstätig, daher brauchen wir in den Einrichtungen der Kindertagestätten und der Betreuungsschule flexiblere Schließzeiten. Den Eltern stehen gesetzlich, mindestens 20 Urlaubtage über das gesamte Jahr zur Verfügung. Die meisten Tage werden durch die Schließzeiten der Einrichtungen vorgegeben. Wir von der FDP Steinbach möchten, dass Eltern, wie auch Erzieher ihre Urlaubsplanung flexibler gestalten können.

Als eins unserer Kinder vor 15 Jahren einen Kindergartenplatz erhielt, war ich als Mutter eine von vielen, die nicht berufstätig war. Zu dieser Zeit war es für uns als Familie unproblematisch, ob eine Einrichtung eine Woche oder länger geschlossen hatte. Dies änderte sich schon 3 Jahre später, als unser zweiter Sohn die Kindertagesstätte besuchte. Mittlerweile war ich eine von wenigen Müttern die nicht berufstätig war. Dies alles ist 12 Jahre her.

Auch ich bin wieder berufstätig. Meine in den letzten Jahren gewonnene Erfahrung ist, dass der Berufsalltag sich in den vergangenen Jahren extrem verändert hat. Flexibilität wird von uns als Arbeitnehmern verlangt. U. a. Seminare, Weiterbildungen, Dienstreisen und Tagungen am Wochenende sind an der Tagesordnung. Da wird leider, seitens der Arbeitgeber,zu selten auf das Familienleben Rücksicht genommen. Und 30 Tage Urlaub sind reiner Luxus. Es gibt Kollegen, die mit 20 Urlaubstagen ins Berufsleben einsteigen. Für viele Eltern ist es ein Spagat, wenn die Steinbacher Einrichtungen bis zu 26 Schließtage im Jahr vorgeben.Zudem werden noch unterjährigan einigen Tagen die Kindertagesstätten und Betreuungsschule ab mittags geschlossen, um den Mitarbeitern wichtige und sicherlich auch notwendige Vorträge oder Weiterbildungen zu ermöglichen, da die Anforderungen an die Erzieherinnen heutzutage sehr hoch sind. Für die tägliche Herausforderung und Leistungerweise ich ihnen meinen größten Respekt.

In unserenSteinbacher Einrichtungen arbeiten auch Erzieherinnen, die keine schulpflichtigen Kinder mehr haben. Für sie wäre es doch auch wünschenswert, wenn sie nicht unbedingt an die Ferienzeiten gebunden wären, um ihren Urlaub zu nehmen. In Gesprächen mit einigen Erzieherinnen auch aus anderen Kommunen wurde deutlich, dass die bei diversen Einrichtungen schon praktizierte Flexibilität als sehr positiv empfunden wurde.

Wir von der Koalition hoffen, dass der Magistrat gemeinsam mit den Leiterinnen der städtischen Kindertagesstätten, den Leitungen der beiden konfessionellen Einrichtungen sowie dem Betreuungszentrum an der Geschwister-Scholl-Schule eine zufriedenstellende und komplexe Lösung finden wird, die der gesellschaftlichen Entwicklung und den Anforderungen der heutigen Berufswelt Rechenschaft trägt.

Wir bitten um Ihre Zustimmung!

Vielen Dank.