Wortbeitrag zum Thema FDP will Flüchtlingen Integration durch Vereinsmitgliedschaft erleichtern von Inge Naas am 20. 7. 2015
Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin, meine Damen und Herren!
Die Integration der in Steinbach aufgenommen und noch aufzunehmenden Flüchtlinge ist eine der schwierigsten großen Aufgaben in den nächsten Jahren. Über 80 Flüchtlinge sollen noch aufgenommen werden, rund 30 Flüchtlinge aus unterschiedlichen Gebieten leben bereits in Steinbach.
Wir wollen, dass die in Steinbach lebenden Flüchtlinge, um die sich der Hochtaunuskreis kümmert, eine schnelle Chance erhalten, sich zu integrieren. Dazu ist das Erlernen der deutschen Sprache die wichtigste Voraussetzung.
Der Arbeitskreis Flüchtlinge leistet hier eine unschätzbare Aufgabe und biete Deutschkurse auch kostenlos an. Einige Flüchtlinge sind bereits in den Vereinen engagiert. Gerade hier findet eine besonders gute Integration statt.
Wir, die FDP-Fraktion im Steinbacher Stadtparlament will den in Steinbach aufgenommenen Flüchtlingen die Integration erleichtern, indem die Stadt den Flüchtlingen für einen bestimmten Zeitraum eine Vereinsmitgliedschaft in einem Steinbacher Verein und/oder einen Deutschkurs bei einer öffentlich geförderten Einrichtung wie der Caritas oder dem Internationalen Bund (IB) bezahlt.
Wir stellen diesen Antrag, weil wir vermuten, dass wir mit vergleichsweise geringen Kosten einen sehr großen Effekt erreichen können. Alle in Steinbach untergebrachten Flüchtlinge sind solche, die voraussichtlich für lange Zeit in Deutschland bleiben – vielleicht für immer.
Wir dürfen deshalb nicht denselben Fehler wie in früheren Zeiten machen, dass wir uns nicht sofort von Anfang an um Flüchtlinge und Einwanderer kümmern. Wir müssen den Menschen, die zu uns gekommen sind, gegenüber von Anfang an öffnen und ihnen signalisieren, dass wir sie kennenlernen wollen.
Wir müssen bereit sein uns ihre Geschichten anzuhören. Integrationsarbeit kann man nicht von oben verordnen, sie geschieht im direkten Kontakt von Mensch zu Mensch – in der Nachbarschaft, bei Festen, vor allem aber in den Vereinen. Ein Teil unserer Flüchtlinge nimmt bereits an Deutschkursen und an Sportaktivitäten teil. Es ist uns jedoch daran gelegen, dass wir allen Steinbacher Flüchtlingen durch einen finanziellen Ausgleich – konkret: die Übernahme der Kosten – den Weg in Spracherwerb und Integration ebnen.
Gerne kann unser Prüfantrag auch Teil eines umfassenden Konzeptes sein. Ein solches ist bei unserem Magistrat in guten Händen. Wir sollten aber das Thema Flüchtlinge aus dem Wahlkampf heraushalten. Jeder gute Vorschlag ist willkommen und sollte wie die Initiativen der SPD und der CDU ausführlich diskutiert werden. Und da wir vom Magistrat und vom Bürgermeister laufend über die aktuelle Entwicklung informiert wurden ist auch keine Partei im Steinbacher Stadtparlament »aufgewacht« und musste auch keine Fraktion aufgeweckt werden. Die Herausforderungen kennen wir alle!
Meine Damen und Herren!
Wir sind in Deutschland sehr stolz auf unsere Freiheit und Sicherheit, unser Bildungssystem, unseren Lebensstandard und unsere gesellschaftlichen Errungenschaften. Wir sollten die Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen, bei unseren Neuankömmlingen dafür zu werben und sie zu motivieren, sich in unseren Vereinen für unser Gemeinwesen einzusetzen – davon können am Ende alle nur profitieren.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!