Integration und Migration haben höchste Priorität
Bei einer Veranstaltung der FDP Steinbach im Bürgerhaus hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, dass unsere ausländischen Mitbürger kontinuierlich integriert werden. Die Referentinnen Astrid Gemke und Christine Lenz präsentierten insbesondere eine Reihe von aufschlussreichen Statistiken, die zeigen, dass in Steinbach noch viel zu tun ist.
Der Ausländeranteil in Steinbach beträgt beispielsweise 17,54 %, was gegenüber dem Hochtaunuskreis mit 12 % einen Anteil von insgesamt 46 % bedeutet. Auch bei den Arbeitslosenzahlen sieht es nicht viel anders aus: Laut Zahlen der Bertelsmann-Stiftung vom 31. 12. 2008 hatte Steinbach 19,4 % ausländische Arbeitslose gegenüber dem Hochtaunuskreis mit 13 %. Bei den unter 25jährigen sind es 10,1 % in Steinbach gegenüber 6,4 % im Hochtaunuskreis. Die Kinderarmut in Steinbach beträgt 17,7 % gegenüber dem Hochtaunuskreis mit 7,9 % (125 % mehr!) und die Jungendarmut mit 12,4 % in Steinbach gegenüber dem Hochtaunuskreis mit 6,6 % ist auch eine beträchtliche Zahl. Und zuletzt liegt die Hartz-IV-Quote (SGB II) in Steinbach bei 10,2 % gegenüber dem Hochtaunuskreis mit 5 % (105 % mehr).
Der Ausländerbeirat in Steinbach hat diese Präsentation mit großem Interesse verfolgt. Die FDP Steinbach hat an diesem Abend verschiedene soziale Einrichtungen in Steinbach vorgestellt. Es wurde aufgezeigt, welche Hilfen bedürftigen Personen Hilfe angeboten werden, und wie sie mit diesen Hilfen befähigt werden, durch Eigeninitiative ohne staatliche oder kommunale Unterstützung auskommen zu können.
Ganz besonders hat die Zuschauer »Modellregion Integration« der hessischen Landesregierung beindruckt: Im Oktober 2009 hatte Jörg Uwe Hahn (FDP), Hessischer Minister der Justiz, für Integration und Europa, ›Modellregionen Integration‹ eingeführt. Zwei Drittel der hessischen Gemeinden hatten sich für dieses Projekt beworben. Hiervon wurden sechs Städte und Kreise in Hessen ausgewählt, u. a. der Hochtaunuskreis mit den Städten Steinbach, Friedrichsdorf, Neu-Anspach und Oberursel, die für die »Modellregion Integration« in Frage kommen.
Die Stadt Steinbach hat im Zuge dessen dann in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Hochtaunus das Projekt Bildungscoaching für junge Migrantinnen und Migranten ins Leben gerufen. Zielgruppe dieses Projekts sind Migranten in Schulen und anderen Ausbildungsgängen im Alter zwischen 14 und 23 Jahren. Diese jungen Menschen sollen die Möglichkeit bekommen, qualifizierte Bildungsabschlüsse zu erhalten sowie den Übergang von der Schule zum Beruf erfolgreich zu bewältigen. Ehrenamtliche Bildungsbegleiter, ggf. auch mit Migrationshintergrund, werden diese Migranten dabei unterstützen. Die Stadt Steinbach hat dafür Räumlichkeiten sowie Sach- und Unterhaltungsliteratur in Türkisch, Arabisch und Russisch kostenlos zur Verfügung gestellt.
Auch die TuS Steinbach hat Angebote für Migranten in Ihr Programm aufgenommen. In Zusammenarbeit mit dem Integrationsbeauftragten Metin Bayir werden zum Beispiel Kurse für türkische Folklore angeboten. Migranten haben auch die Möglichkeit im Rahmen eines Sportseminars einen Abschluss als Breitensporttrainer zu absolvieren. Das Projekt »START« beinhaltet 120 Stunden Deutsch und 120 Stunden Sportseminar.
Wir sind sicher, dass diese Projekte Familien und Menschen mit Migrationshintergrund in das gesellschaftliche und kulturelle Leben integrieren kann, und dass ihre Selbständigkeit dadurch gefördert wird.
Quellen: Bertelsmann-Stiftung, Hessisches Statistisches Landesamt, Stadtverwaltung Steinbach.