FDP-Ferienfraktion wieder unterwegs: Das Projekt »Soziale Stadt« beginnt

20.08.2014

Reges Interesse zeigten die Anwohner des ausgewiesenen Gebietes für das Projekt »Soziale Stadt« bei unserer letzten Ferienfraktion in diesem Jahr.

Das meiste Interesse galt dem Gebäude, wo früher die Firma Penny ansässig war. Nur die Franziskus-Apotheke ist hier noch vertreten. Aber bald wird umgezogen in die Bahnstraße. Die Inhaberin, Frau Heller, verspricht sich vom Umzug viel mehr laufende bzw. fahrende Kundschaft, da ihre Apotheke dann direkt an der Bahnstraße liegt. Sie ist froh, wenn der Umzug bald stattfinden kann. Das ganze jetzige Gebäude ist marode und kaputt, und die Stromkosten sind immens hoch. Sie ist zuversichtlich, dass ihre Stammkundschaft ihr die Treue halten wird. Ihre Medikamente werden einfach nach Wunsch nach Hause geliefert.

Es kam eine rege Diskussion auf, was nun passieren soll mit diesem leeren Gebäude. Ein Anwohner schlug vor, ein Seniorenheim dorthin zu bauen. Unsere Gesellschaft wird immer älter, und es gibt nicht ausreichend Wohnmöglichkeiten für Personen, die gerne in Steinbach bleiben möchten, wenn sie älter und teilweise auf Hilfe angewiesen sind. Man könnte unten im Erdgeschoss kleine Geschäfte für den täglichen Bedarf einrichten, wie z.B. eine Bäckerei, Metzgerei oder einen Kiosk.

Klar ist, dass hier kein Supermarkt mehr ansiedeln würde. Dafür ist die Infrastruktur nicht gegeben. Firma Rewe und Aldi sind schon im Industriegebiet. Demnächst macht Edeka an der Eschborner Straße einen großen Supermarkt auf. Normalerweise ist für eine Stadt wie Steinbach mit 10.000 Einwohnern nur ein Markt bereit, sich zu etablieren. Wir haben gleich drei. Für diese Märkte ist die Platzierung an der Eschborner Straße bzw. Bahnstraße ideal, da sie sehr viel Durchfahrtsverkehr zwischen den Orten Kronberg, Oberusel und Eschborn erwarten.

Nach Vorstellung unseres Bürgermeisters könnten bestimmt kleine Lädchen unten eröffnen. Oben könnte man zweistöckig mit Eigentumswohnungen bauen. Höher soll das Gebäude aber nicht werden, damit es auch gut in die Landschaft passt.

»Wir suchen noch einen Investor, der bereit ist nach unseren Vorstellungen ein Gebäude zu erstellen. Die Stadt steht unter dem Kommunalen Rettungsschirm und hat daher kein Geld, dieses Grundstück zu kaufen, um dort selber zu bauen«, so Naas.

Für die Einwohner der Berliner Straße/Frankfurter Straße ist das aber ein herber Verlust. Hier wohnen ca. zwei Drittel der Steinbacher (zwischen 5000 und 6000 Personen), und im Moment müssen sie 1 Kilometer zu Rewe bzw. Aldi laufen.

So schlug ein Anwohner die Möglichkeit vor, dass Bushaltestellen eingerichtet werden, damit diese die Anwohner, die kein Auto haben, in regelmäßigen Abständen zu den Märkten fahren können. Geplant ist auch eine Bushaltestelle direkt vor dem Rewe. Für Edeka, der bald eröffnen wird, ist schon eine Bushaltestelle vorgesehen. Für die Personen, die von der Berliner Straße über die Felder zu Rewe/Aldi hinlaufen wollen oder müssen, soll der Weg besser ausgebaut und vor allem beleuchtet werden, damit man auch in den Wintermonaten sicher ankommt.

Eine Einwohnerin sagte, dass es hier um die Menschen geht, die hier wohnen, und die sollen mitentscheiden, was in diesem Gebiet passiert.

Werner Dreja, Fraktionsvorsitzender, erklärte kurz das Projekt Soziale Stadt, und dass nur mit Unterstützung der Einwohner dieses Quartiersgebiet aufgewertet werden kann. Demnächst wird bei dem Ausschuss der Sozialen Stadt ein Kick-off stattfinden. Dazu werden auch alle Einwohner eingeladen, damit sie gleich von Anfang an ihre Ideen einbringen können, wie man dieses Gebiet verbessern bzw. aufwerten kann.

Die Vorschläge, die heute schon von den Anwohnern gemacht worden sind könnten dann mit aufgenommen werden, und unser Bürgermeister, Stefan Naas, betont, dass diese auch Themen für die Soziale Stadt sind, die auch vom Land finanziert werden könnten.

Werner Dreja teilte mit, dass wir sieben Jahre Zeit haben, viele Vorschläge und Ideen von den Bürgerinnen und Bürgern zu sammeln, zu diskutieren und dann anschließend umzusetzen. Es gibt viele Herausforderungen auf diesem Gebiet für die Soziale Stadt. Er bittet auch darum, dass die Einwohner sich rege an der Umsetzung beteiligen.