Bürgermeisterkandidat Stefan Naas will neue Wege in der Vereins- und Jugendarbeit gehen. Schulministerin Dorothea Henzler in Steinbach / Ministerin Henzler und Bürgermeisterkandidat Naas stellten ihre Ideen für Kinder, Schule und Jugend vor
Am Dienstag, den 5. Mai war die hessische Schulministerin Dorothea Henzler zu Besuch in Steinbach bei einer Veranstaltung des Steinbacher Bürgermeisterkandidaten Stefan Naas im Bürgerhaus unter dem Titel »Kein Talent darf verlorengehen«. Immerhin mehr als vierzig Eltern, Lehrer, Kinder und Jugendliche und sonstige Interessierte waren der Einladung gefolgt. Henzler spannte einen weiten Bogen von der Landespolitik zu den Themen Kinder, Schule und Jugend in Steinbach. Henzler betonte die Wichtigkeit der Bildung in den ersten Lebensjahren: So erreichten zweijährige Krabbelstubenkinder nicht selten bereits den Entwicklungsstand von Dreijährigen, die eine solche Einrichtung nicht besucht haben. Im Anschluss an ihren Vortrag stellte sich die Staatsministerin den vielen Fragen der Besucher.
Danach präsentierte Bürgermeisterkandidat Stefan Naas seine Ziele für Steinbach in Sachen Kinder, Schule und Jugend. Naas will sich besonders für die Verbesserung der Betreuungsmöglichkeiten für die Unterdreijährigen einsetzen, vor allem die private Initiative von Eltern bei der Krabbelstube Waldwichtel sei lobenswert und förderungswürdig, sie entlaste die Stadt von Kosten und Verwaltungsaufwand. Um aber den weiteren Bedarf zu decken, müsse es eine zusätzliche städtische Krabbelstube geben. Des weiteren will Naas die Kindergartengebühren senken.
Breiten Raum in Naas’ Vortrag nahmen die Themen Vereins- und Jugendarbeit ein. Die Vereine seien für das Zusammenleben in einer Stadt von enormer Bedeutung, die schwachen Nachwuchszahlen bei den Vereinen seien deshalb ein Problem mit weitreichenden Folgen, die mittelbar jeden Einwohner beträfen. Man müsse Vereine sehen als Einrichtungen, die vor allem Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, den Umgang mit anderen Menschen zu lernen, Informationen zu erhalten, um das Leben zu meistern, sich auf die Anforderungen von Schule und Arbeitsmarkt einzustellen und sich Verhaltensweisen anzueignen, die für den Erfolg im Leben unerlässlich sind. Sozialen Problemen und Spannungen könne man wirksam begegnen, indem man vor allem Kinder und Jugendliche frühzeitig an Vereine heranführe – und umgekehrt. Deshalb will Naas die Vereine ins Jugendhaus bringen und damit das Vereinsleben der Stadt nutzbringend einzusetzen. Unabhängig vom Jugendhaus sei in Steinbach auch gezielte aufsuchende Jugendarbeit nötig.
Viele Besucher stellten Naas nach seinem Vortrag Fragen zu Themen wie Kinderbetreuung, dem Neubau der Geschwister-Scholl-Schule, Integration und Vereinsleben und traten ein in ein Gespräch mit dem Kandidaten. Auf Nachfrage sagte Naas, die Betreuungsschule II müsse in der Post bleiben, und es sei Aufgabe der Stadt, ein geeignetes Ausweichquartier zu suchen.
Vor dem Übergang zum gemütlichen Teil schloss Naas mit dem Appell, dabei mitzuhelfen, mehr aus Steinbach zu machen: Bei zehntausend Einwohnern sei die Stadt so überschaubar, das man einander noch kennen und eine lebendige Stadtgemeinschaft bilden könne.