2. FDP-Ferienfraktion 2017: Neubau katholische Kindertagesstätte. Bewohner befürchten noch mehr Verkehr in der Obergasse/Waldstraße

19.07.2017

Nicht einmal Blitz und Donner konnten die FDP-Ferienfraktion davon abhalten, aus erster Hand von betroffenen Bürgerinnen und Bürgern Steinbachs zu erfahren, wo der Schuh drückt.

Diesmal waren die Schwerpunkte die katholische Kindertagesstätte und der Neuwiesenweg. Zeit blieb auch für einen kurzen Abstecher zum Nicolaiweg.

Aber was haben eigentlich die katholische Kindertagesstätte und der Neuwiesenweg gemein? Laut den Bewohnern Steinbachs ist das Hauptproblem: hohes Verkehrsaufkommen.

Fangen wir zuerst bei der katholischen Kindertagesstätte an: Der Kindergarten, der 1972 gebaut wurde, hatte damals Platz für 100 Kinder zwischen drei und sechs Jahren. Der Kindergarten war auch damals der einzige Kindergarten Steinbachs, der Kindern von Berufstätigen eine ganztägige Betreuung mit Mittagessen angeboten hatte. Nun ist diese Kindertagesstätte nach 45 Jahren baufällig. Immerhin haben in dieser Zeit ca. 4.500 Kinder, zum Teil den ganzen Tag, fünf Tage in der Woche dort verbracht. Zuerst war angedacht, Renovierungs- bzw. Anbaumaßnahmen vorzunehmen. Aber schnell wurde klar, dass diese Lösung zu kostenaufwendig, und ein Neubau viel effektiver wäre.

Laut Lars Knobloch, Erster Stadtrat der Stadt Steinbach, sieht die Planung vor, dass zu den bestehenden vier Gruppen (Ü3) auch zwei U3-Gruppen dazukommen, die mit jeweils 12 Kindern ausgelastet werden sollen. Die neue Kindertagesstätte misst dann nach dem Neubau circa 960 qm, statt wie bisher 630 qm. (ca. 1/3 mehr). Um mehr Platz zu ermöglichen, wird auch das angrenzende städtische Grundstück miteinbezogen. Im Rahmen des Neubaus sollen im Bereich der kath. Kindertagesstätte auch ein Wendehammer und auf beiden Seiten der Waldstraße 17–20 Parkplätze entstehen.

Hier machte sich eine Anwohnerin Sorgen, dass noch mehr Verkehr durch die Obergasse in Richtung Waldstraße fahren wird, wenn noch mehr Plätze für Kinder in der Tagesstätte vorgesehen werden. Schon jetzt sei es bei den Stoßzeiten morgens, mittags und abends sehr chaotisch, wenn Kinder hingefahren und abgeholt werden. Der Wendehammer, aber auch die Straße ist hier sehr eng. Es kommt noch hinzu, dass Eltern, die ihre Kinder morgens zur Phorms-Schule hinfahren, inzwischen diese Straße als Abkürzung nehmen. Lars Knobloch erklärte, dass es diese Abkürzung bald nicht mehr geben soll. Direkt an der Kindertagesstätte soll im Anschluss an die Wendemöglichkeit ein versenkbarer Absperrpfosten in der Straße installiert werden. Nur bestimmte Personen, wie z. B. die Feuerwehr, werden einen Entriegelungsschlüssel erhalten, um freie Durchfahrt zu erhalten. So werden in Zukunft die Eltern von den Kindern in der Phorms -Schule ihre Kinder über den offiziellen Neuwiesenweg fahren müssen.

Stichwort Neuwiesenweg: Auch hier gibt es sehr viele Probleme durch den Verkehr, insbesondere seit die Phorms-Schule 2011 eröffnet wurde. Derzeit werden 500 Schülerinnen und Schüler in der Phorms-Schule unterrichtet. In den nächsten Jahren wird expandiert, so dass bis zu 850 Plätze angeboten werden können. Schon jetzt gibt es erhebliche Probleme morgens und nachmittags mit an- und abfahrenden Pkws, aber auch mit Schulbussen. Insbesondere am Nachmittag bilden sich lange Schlangen am Ende des Neuwiesenwegs in Richtung Kronberg/Steinbach, wenn die Kinder von ihren Eltern abgeholt werden. Zur Zeit hat der Neuwiesenweg durchgehend eine Breite von ca. 5 Metern, was durchaus Probleme gibt, wenn Autos, aber auch größere Fahrzeuge, aneinander vorbeifahren müssen. Es ist jetzt geplant, dass die Fahrbahn verbreitert wird, und links und rechts Rassengittersteine angebracht werden. So können Fahrzeuge besser ausweichen bzw. aneinander vorbeifahren. Die zur Verbreiterung nötigen Parzellen müssen aber erst einmal erworben bzw. getauscht werden. Die Stadt befindet sich hierzu in Gesprächen mit den Eigentümern.

Auch über die Waldstraße wurde gesprochen, hier befindet sich die Stadt in Gesprächen mit der Phorms-Schule. Eine Möglichkeit, den Verkehr in der Waldstraße und Neuwiesenweg zu entzerren, wäre z. B. dass die Jahrgänge der Phorms-Schule zu unterschiedlichen Zeiten Schulbeginn und Schulende haben.

Der letzte Abstecher war der Nicolaiweg: Schon seit mehreren Jahren ist der Nicolaiweg Dauerthema bei der Stadt Steinbach, aber auch bei den Anwohnern, die sich immer wieder über den schlechten Zustand dieses Schotterwegs beschwert haben. Bereits im September 2015 war die FDP-Ferienfraktion vor Ort.

Ein Jahr später, im Oktober 2016, hatte die FDP/SPD-Koalition einen Antrag zur Verbesserung der baulichen Situation bei der Stadtverordnetenversammlung gestellt. Nun sehen die Pläne vor, den Weg zu verbreitern, zu befestigen und mit einem Kanal zu versehen. Dies würde sicherlich auch die Anwohner und Benutzer des Weges zufriedenstellen. Seitens der FDP würden wir uns freuen, dass ein weiteres von uns angestoßenes Projekt vollendet wurde.

Die letzte FDP-Ferienfraktion findet am Mittwoch, den 9. August 2017, um 18:30 Uhr statt. Treffpunkt ist der St.-Avertin-Platz. Schwerpunkt ist das Bürgerhaus, das offiziell nach vier Jahren, am 20. August 2017, feierlich wiedereröffnet wird. Weiter geht es dann in Richtung Weiher und Steinbachaue, wo die weitere Stadtentwicklung der Sozialen Stadt erläutert wird. Am Ende geht es dann zum Neubaugebiet Taubenzehnter II.